Vom Raubritternest zur Freudenfeste Unter den Drei Gleichen, Thüringens berühmtem Burgen-Trio, gilt die Wachsenburg als die am besten erhaltene. Tatsächlich gleicht sie ihrem äußeren Anschein nach – anders als ihre nahegelegenen „Schwestern“ – tatsächlich weniger einer Ruine, als vielmehr wirklich einer Burg. Grund dafür sind die seit den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts umfangreich betriebenen Sanierungsarbeiten an dem Gemäuer sowie der sich ab 2001 anschließende Betrieb durch Privateigentümer, die mit Restaurant, Tagungsräumen und Gästezimmern ein rundes Angebot für den Besucherverkehr geschaffen haben. Nicht jeder Besitzer war so wohlgesonnen. Unter den zahlreichen Burgherren prägte Apel Vitzthum die Legenden um die im Jahre 963 eigentlich zu Verteidigungszwecken gebaute Veste wahrscheinlich am nachhaltigsten. Ab 1441 drangsalierte er als Raubritter die Erfurter Kaufleute auf ihren Handelswegen und machte sich thüringenweit auch als Brandmeister einen unrühmlichen Namen, bevor die Burg im Dreißigjährigen Krieg verfiel. Es wird angenommen, dass die ersten Bauten auf dem kegelförmigen, 420,8 m hohen Wassenberg (althochdeutsch für steiler Berg) von der Reichsabtei Hersfeld errichtet wurden, um ihre umfangreichen Besitzungen im Gebiet von Arnstadt zu sichern. Von 1090 bis 1098 lebte der Hersfelder Abt Friedrich auf der Burg und ließ die durch Fehden schwer beschädigte Burg wiederherstellen. Im Laufe ihrer Geschichte wechselte die Burg häufig ihren Besitzer, wurde zerstört und häufig um- und ausgebaut. Besonders bemerkenswert ist der Zeitraum von 1900 bis 1913, als die Burg zur Aufnahme der umfangreichen Wachsenburg-Sammlungen zur Heimat- und Heeresgeschichte umgebaut wurde. Diese Sammlungen gingen jedoch 1946 verloren und das Heimatmuseum musste 1962 schließen. Heute dient die Wachsenburg als Ausflugsgaststätte und auch als Hotel. Sie beherbergt auch ein kleines, privat geführtes Museum. Erlebnis-Paket: Auf dem Gustav-Freytag-Wanderweg lassen sich alle Drei Gleichen bequem hintereinander erlaufen. Die kleine Mühe lohnt, denn kaum woanders als hier, bekommt der Wanderfreund so gute Ausblicke auf Thüringens flache Kernregion, wie von den Bergkegeln des legendären Burgen-Triumvirats. Das in Holzhausen befindliche Westernrestaurant „Lasso“ ist eine gastronomische Empfehlung erster Güte – eines der besten Steakhäuser des Freistaates, weithin bekannt für seine Wild-West-Atmosphäre und die Vielzahl an (auch) exotischen Genüssen.